Entwicklung und Umsetzung einer Digitalisierungsstrategie für den Öffentlichen Gesundheitsdienst in Brandenburg

Geförderte Projekte auf dem Weg zum digitalen Gesundheitsamt

Projektleitung

Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg
Stefan Neugebauer
Henning-von-Treschkow-Str. 2-13
14467 Potsdam

Zuschusssumme

11,38 Millionen Euro

Projektlaufzeit

01.10.2022 bis 30.09.2024

Motivation

Die 18 kommunalen Gesundheitsämter im Land Brandenburg verfügen über unterschiedliche IT-Systeme und -Verfahren. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass das Bewältigen notwendiger Routineaufgaben im ÖGD nicht mit den hohen Fallzahlen Schritt halten konnte. Inkompatibilitäten bestehender Systeme und Verfahren auf digitalen Kommunikationswegen führten zu händischen, zeitaufwendigen und oft fehleranfälligen Dateneingaben und ‑übertragungen in die Fachanwendungen. Um dies zu verbessern, wird in der Landesmaßnahme nicht nur die digitale Struktur des ÖGD in Brandenburg angepasst und gestärkt, sondern auch Abläufe im Prozessmanagement überarbeitet. Ziel sind verwaltungsübergreifend kompatible IT-Landschaften. Daher sollen die Digitalisierungsmaßnahmen amts- und bereichsübergreifend umgesetzt werden. Dies soll den Gesundheitsschutz, die Gesundheitsförderung und die Prävention in Brandenburg möglichst zukunftsorientiert und effizient aufstellen und den ÖGD zudem für komplexe Gefahrensituationen wie Epidemien oder Pandemien fit machen.

Ziele und Vorgehen

Die geförderte Landesmaßnahme in Brandenburg zielt darauf ab, gut skalierbare digitalisierte Prozesse zu schaffen. Das medienbruchfreie Ineinandergreifen der Datenstränge soll die Mitarbeitenden im ÖGD im Krisenfall entlasten, sie bei ihrer alltäglichen Arbeit unterstützen und der Bevölkerung den Zugang zur Verwaltung erleichtern. Um eine nachhaltige Digitalisierung zu erreichen und die Mitarbeitenden mitzunehmen, werden auch die Bedarfe der Mitarbeitenden aufgenommen, die mit den Fachanwendungen und IT-Strukturen arbeiten. Hinzu kommen die Bedarfe, die von der Politik und weiteren Verwaltungsebenen an den ÖGD gerichtet werden. In mehreren durchgeführten Themenworkshops, zahlreichen Arbeitsgruppen-Sitzungen und einer Zukunftswerkstatt wurden Probleme identifiziert, Bedarfe ermittelt, Maßnahmen entwickelt und die Umsetzung geplant. Die daraus entstandene Digitalisierungsstrategie listet insgesamt 28 Maßnahmen auf, die sich in sieben Maßnahmenbündel gliedern. Dies sind die Konzeptentwicklung, die IT-Bereitstellung, die Prozessdigitalisierung, das Datenmanagement, der Zugang zur Verwaltung, die Vernetzung sowie die Mitarbeitenden. Das Brandenburger Gesundheitsministerium koordiniert diese Maßnahmen, wobei die Kommunen regionale Notwendigkeiten priorisieren können. Es wurde eine ämterübergreifende Arbeitsgruppe gebildet, die die Maßnahmen umsetzt und die Erfahrungen allen Einrichtungen des ÖGD bereitstellt. Zudem gibt es einzelne ÖGD-Einrichtungen, die Lösungen erproben und die Erkenntnisse teilen. Komplettiert wird das Ganze durch zentrale Entwicklungen, die allen Gesundheitsämtern zur Verfügung gestellt werden.

Mit dem Projekt sollen Verbesserungen in den folgenden Reifegraddimensionen erreicht werden:

  • Digitalisierungsstrategie
  • Mitarbeitende
  • Prozessdigitalisierung
  • IT-Sicherheit
  • Bürger*innenzentrierung
  • Zusammenarbeit
  • Software, Daten und Interoperabilität

Perspektiven

Die übergreifende Digitalisierungsstrategie in Brandenburg soll langfristig die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Gesundheitsämtern auf kommunaler, Landes- und Bundesebene erleichtern. Außerdem sollen die beteiligten Einrichtungen in die Lage versetzt werden, den eingeschlagenen Transformationsprozess eigenverantwortlich weiterzuführen. Das Projekt schafft die aus Landessicht notwendigen personellen und technischen Voraussetzungen, um die aktuelle Digitalisierungsstrategie an zukünftige IT-Entwicklungen anzupassen und neue Standards einfach umsetzen zu können. Damit soll ein nachhaltig effizienter ÖGD sowohl im operativen Tagesgeschäft als auch in Notfallsituationen wie der Pandemiebekämpfung gewährleistet werden. Die digitale Umstrukturierung und personelle Begleitung der Maßnahmen soll die Mitarbeitenden der Gesundheitsämter insgesamt entlasten und damit die Leistungsfähigkeit des ÖGD in Brandenburg verbessern.


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