Einheitliche Digitalplattform für die Thüringer Gesundheitsämter (eGesundheitsamt)

Geförderte Projekte auf dem Weg zum digitalen Gesundheitsamt

Projektleitung

Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie
Doreen Tietz / Martin Lauterbach
Werner-Seelenbinder-Straße 6
99096 Erfurt

Zuschusssumme

14,57 Millionen Euro

Projektlaufzeit

01.10.2022 bis 30.09.2024

Motivation

Der Freistaat hat rund 2,1 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner und verfügt mit 22 Gesundheitsämtern über einen in der Fläche gut verbreiteten Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD). Für eine unkomplizierte, digitale Kommunikation zwischen den Bürgerinnen und Bürgern, den Gesundheitsämtern und weiteren Partnern sowie den Thüringer ÖGD-Einrichtungen untereinander, braucht es eine landesweite, gemeinsame digitale Plattform.  Diese soll dafür sorgen, dass Informationen und Dienstleistungen in allen ÖGD-Einrichtungen standardisiert und schneller zur Verfügung stehen. Durch die zentrale, digitale Plattform „eGesundheitsamt“ sollen die kommunalen Einrichtungen des ÖGD zum einen bei Verwaltungsvorgängen entlastet und besser miteinander vernetzt sowie die Zufriedenheit der Beschäftigten gesteigert werden. Zum anderen unterstützt die Plattform einen bürgernahen und modern aufgestellten ÖGD in Thüringen.

Ziele und Vorgehen

Ziel des Projekts „eGesundheitsamt“ ist es, ein zentrales Online-Angebot des Öffentlichen Gesundheitsdienstes für den Freistaat Thüringen mit verschiedenen Komponenten und Funktionalitäten einzurichten. Innerhalb des Projekts werden insgesamt zehn teils aufeinander aufbauende Teilprojekte umgesetzt. Diese dienen dazu, die Kommunikation, Arbeitsabläufe und Datenverfügbarkeit zu optimieren. Sie schaffen damit die Basis für verbesserte Arbeitsabläufe, Datenmanagement, Kommunikation und die kommunale Gesundheitsberichterstattung. Externe wie etwa Bürgerinnen und Bürger, Schulen, Kindergärten, Gemeinschaftseinrichtungen, Beratungsstellen oder Schwimmbäder sollen über die Komponente „Bürger- und Fachportal“ sowohl nutzungsfreundlich digitale Dienste abrufen als auch relevante Gesundheitsinformationen beschaffen können. Darüber hinaus ist angedacht, eine Online-Terminvergabe, Videoberatungen, Online-Formulare und -Meldungen sowie Verknüpfungen mit externen Informationsquellen zu möglichen.

Als Grundlage werden zunächst die Softwarekomponenten für die Plattform entwickelt und eine Digitalisierungsstrategie erstellt. Weitere Teilprojekte sehen unter anderem eine umfassende Prozessanalyse vor, die Digitalisierungs- und Automatisierungspotenziale sowie schnell umsetzbare Optimierungen aufzeigen soll. Ziel ist es dabei, Anliegen der Bürgerinnen und Bürger schneller zu bearbeiten und den jeweiligen Status möglichst online nachvollziehbar zu machen. Um künftig automatisiert Daten für die notwendige Gesundheitsberichterstattung sowie für ein Controlling auszuwerten, konzipiert das Projektteam eine umfangreich verknüpfte Datenbank, die als sogenanntes „Data-Warehouse“ dienen soll. Zudem wird ein zentrales Fachverfahren für die ÖGD-Einrichtungen bereitgestellt, um die Interoperabilität der Daten sicherzustellen. Eine weitere Komponente ist ein sogenanntes „Kollaborationstool“, welches erstmals die Zusammenarbeit aller Thüringer ÖGD-Einrichtungen digital und medienbruchfrei ermöglicht. Diese Anwendung soll außerdem dazu dienen, die Beschäftigten mithilfe von dort stattfindenden zentralen und einrichtungsübergreifenden Schulungsangeboten mit der neuen Plattform vertraut zu machen. Zusätzlich sollen auf dem Fachportal für Bürgerinnen und Bürger Informations- und Schulungsmaterialien angeboten werden, etwa für eine verbesserte Gesundheitskompetenz.

Mit dem Projekt sollen Verbesserungen in den folgenden Reifegraddimensionen erreicht werden:

  • Mitarbeitende
  • Bürger*innenzentrierung

Perspektiven

Von den im Projekt geplanten Maßnahmen profitieren im Sinne einer optimierten Zusammenarbeit nicht nur die Beschäftigten des Öffentlichen Gesundheitsdienstes in Thüringen. Auch die Interaktion mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie weiteren Partnern der Gesundheitsämter wird durch vereinfachte, effizientere und digitale Kommunikationswege verbessert. Die zentrale Plattform „Digitales Thüringer Gesundheitsamt“ ist dabei auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Sie dient als Grundlage weiterer Digitalisierungsmaßnahmen und kann so bedarfsgerecht gestaltet und erweitert werden. Mit entsprechenden Schnittstellen bietet sie die Möglichkeit, zukünftig weitere Anwendungen zu integrieren. Die Qualifizierung der Beschäftigten sorgt darüber hinaus für einen Kompetenzzuwachs in Bezug auf Digitalisierungsmaßnahmen und erhöht die Akzeptanz des Projekts sowie zukünftiger Maßnahmen.


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