Das digitale Gesundheitsamt im Landkreis Lüneburg (DIGITALIS)

Geförderte Projekte auf dem Weg zum digitalen Gesundheitsamt

Projektleitung

Landkreis Lüneburg
Dr. Kristina Lemmer, Ute Böther
Am Graalwall 4
21335 Lüneburg

Zuschusssumme

0,8 Millionen Euro

Projektlaufzeit

01.10.2022 bis 30.09.2024

Motivation

Die vergangenen, durch COVID-19 geprägten Jahre haben gezeigt, wie wichtig es ist, Aufgaben im Bereich des Infektionsschutzes ganzheitlich zu denken und bürgernah zu gestalten. Aus diesem Grund konzentriert sich das Gesundheitsamt des Landkreises Lüneburg in seiner Digitalisierungsstrategie auf die Einrichtung eines digitalen und bürgernahen Infektionsschutzes mit zeit- und ortsunabhängigen, barrierefreien Dienstleistungen. Dazu soll das Bürgerportal „Mein DIGITALIS“ geschaffen werden. Eine verbesserte digitale Interaktion soll den Zugang zu den Dienstleistungen des Gesundheitsamts für Bürgerinnen und Bürger jeden Alters erleichtern. Das neue Online-Beratungsangebot wird bei der Aufklärung über gesundheitliche Risiken helfen, die Akzeptanz für Maßnahmen des Gesundheitsamtes fördern und für künftige Infektionsausbrüche verbesserte Meldemöglichkeiten schaffen. Ein verbessertes Prozessmanagement, optimierte Meldewege und vereinfachte Datenerfassung sollen die Arbeitsabläufe im Gesundheitsamt effizienter werden lassen. Die Mitarbeitenden sollen von einer produktiven und leistungsstarken Arbeitsumgebung profitieren, diese im Dialog mit den technischen Entwicklerinnen und Entwicklern kontinuierlich mitgestalten und eigene Ideen einbringen, was wesentlich zur Akzeptanz der Digitalisierungs­maßnahmen beiträgt.

Ziele und Vorgehen

Ziel des Projekts „DIGITALIS“ ist es, innerhalb des Gesundheitsamts eine moderne und attraktive Arbeitsumgebung zu schaffen, während der Außenauftritt und die Kommunikationswege mit den externen Kunden einfach und ansprechend gestaltet werden sollen. Ein starker Fokus bei diesen Digitalisierungsbemühungen liegt auf dem Infektionsschutz und dem Einhalten von gesetzlichen Vorgaben. Im Kern soll ein nutzungsfreundlicher, digitaler Zugang zu den Dienstleistungen und Formularen des Amts entstehen, um etwa Termine für die Schuleingangsuntersuchung online zu vereinbaren oder meldepflichtige Krankheiten unkompliziert anzeigen zu können. Hierzu wird der Einsatz einer geeigneten Webportal-Lösung angestrebt, die barrierefrei und in mehreren Sprachen für alle Bürgerinnen und Bürger zugänglich ist. Technische Anwendungen sollen miteinander vernetzt und der Datenaustausch verbessert werden. Dies betrifft beispielsweise den Bereich der Hygieneüberwachung von Gesundheitseinrichtungen, die Erfassung von meldepflichtigen Erkrankungen, die Überwachung von Trinkwasser sowie die Beratung der Bürgerinnen und Bürger. Bei der Umsetzung dieser Maßnahmen werden die Mitarbeitenden des Gesundheitsamts eng einbezogen, um bedarfsorientiert vorzugehen und passgenaue Produkte zu entwickeln. Zusammen mit einer umfangreichen Prozess- und Schnittstellenoptimierung – etwa für eine Online-Videosprechstunde sowie für die institutionellen Meldepflichten gemäß Infektionsschutzgesetz – sollen diese Maßnahmen die Mitarbeitenden spürbar entlasten.

Mit dem Projekt sollen Verbesserungen in den folgenden Reifegraddimensionen erreicht werden:

  • Digitalisierungsstrategie
  • Mitarbeitende

Perspektiven

Der Projektfortschritt, aktuelle Entwicklungen und Ergebnisse sollen sowohl intern als auch extern im Landkreis mit anderen Gesundheitsämtern, mit Land und Bund sowie mit europäischen Kooperationspartnern geteilt werden. Auf diese Weise können gleich mehrere Akteure des Öffentlichen Gesundheitsdienstes auf unterschiedlichen Ebenen von den Projektergebnissen profitieren. Hierbei sind vor allem im Bereich des Strategiemonitorings, der Prozessdokumentation sowie der Entwicklung und Implementierung der technischen Lösung „Mein DIGITALIS“ Synergieeffekte möglich. Die wesentlichen Projektergebnisse sollen zum Zweck des inhaltlichen Austauschs unter anderem über die Austauschplattform des Öffentlichen Gesundheitsdienstes „AGORA“ geteilt werden. Ziel ist es, einen stetigen Wissenstransfer zwischen den Gesundheitsämtern sowie den Ländermaßnahmen zu gewährleisten und ein starkes nationales und internationales Netzwerk zum gegenseitigen Nutzen aufzubauen. Um die Interoperabilität der verwendeten Systeme sicherzustellen, wird von Anfang an auf eine einheitliche Datenerfassung, -verarbeitung und -speicherung geachtet.


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