Bundesweit einheitlicher digitaler Datenaustausch zur Trinkwasserhygiene (SHAPTH)

Geförderte Projekte auf dem Weg zum digitalen Gesundheitsamt

Projektleitung

Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL)
Dr. Patrick Dudler
Eggenreuther Weg 43
91058 Erlangen

Zuschusssumme

5 Mio. €

Projektlaufzeit

01.10.2022 bis 30.09.2024

Projektbeteiligte

alle 16 Bundesländer

Motivation

Mit gesetzlich vorgeschriebenen und zusätzlich veranlassten Untersuchungen des Trinkwassers sowie dem Berichtswesen zur Trinkwasserqualität sind in Deutschland eine Vielzahl von Institutionen befasst. Neben Laboren und Gesundheitsämtern sind auch Landes- und Bundesbehörden beteiligt. Der Datenaustausch zwischen den Einrichtungen ist je nach Land, Gesundheitsamt oder Labor sehr unterschiedlich. Dies macht den Austausch potenziell fehleranfällig. So müssen Datenformate übersetzt oder teilweise mit hohem Aufwand angepasst werden. Zusätzlich unterliegen Berichtsformate oder andere Vorgaben regelmäßigen Änderungen durch die Europäische Union und den Bund. Daraufhin müssen Vorlagen und digitale Schnittstellen jeweils angepasst werden.


Ziele und Vorgehen

Im Projekt „Schnittstellenharmonisierung und Austauschplattform Trinkwasserhygiene“ (SHAPTH) soll eine Harmonisierung der in Deutschland genutzten Datenaustauschformate für (Trink-)Wasseranalysen und damit verbundener Daten und Kataloge erfolgen. Ein allgemein verwendbares Datenformat soll definiert und eine einheitlich verfügbare Datenaustauschplattform implementiert werden. Auf diesem Wege sollen die erforderlichen personellen Ressourcen sowie die Fehleranfälligkeit reduziert und die Interoperabilität insgesamt verbessert werden. Die Datenaustauschplattform soll für alle beteiligten Akteurinnen und Akteure in den Tätigkeitsbereichen Unter­suchung, Versorgung, Überwachung und Berichterstattung zum Thema Trinkwasser nutzbar sein. Dafür entwickelt das Projektteam ein IT-Sicherheitskonzept sowie ein Datenschutzkonzept. An dieser Ein-Land-für-Alle-Maßnahme (ELFA) sind alle 16 Bundesländer beteiligt.

Mit dem Projekt sollen Verbesserungen in den folgenden Reifegraddimensionen erreicht werden:

  • Prozessdigitalisierung
  • Zusammenarbeit
  • IT-Bereitstellung
  • Software, Daten und Interoperabilität
  • IT-Sicherheit

Eine dauerhafte und breite Verwendung in den Einrichtungen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) der beteiligten Bundesländer ist geplant und eines der Ziele der Entwicklung. In Abhängigkeit von den entwickelten technischen Lösungen ist eine weitere Betreuung und Fortentwicklung in Zusammenarbeit der beteiligten Länder vorgesehen und soll im Projektverlauf abgestimmt werden. Mithilfe der im Projekt geplanten Maßnahmen können die Arbeitsabläufe vereinfacht, die Mitarbeitenden entlastet und die Fehleranfälligkeit reduziert werden. Die Beteiligung aller Bundesländer an dieser Maßnahme stellt sicher, dass die Erkenntnisse und Entwicklungen des Projekts gewinnbringend eingesetzt und die Digitalisierung des ÖGD in Deutschland insgesamt voran gebracht wird.


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