Schnittstellendefinition und Standardisierung für den Datenverkehr im ÖGD (INTEROPERABEL)

Geförderte Projekte auf dem Weg zum digitalen Gesundheitsamt

Projektleitung

Hessisches Ministerium für Soziales und Integration, Wiesbaden
Dr. Susanne Brose
Sonnenberger Str. 2/2a
65193 Wiesbaden

Zuschusssumme

4,73 Mio. €

Projektlaufzeit

01.10.2022 bis 30.09.2024

Projektbeteiligte

Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen

Motivation

Derzeit existieren unterschiedliche Fachanwendungen in den Einrichtungen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD). Diese Software-Anwendungen sollen über Mittel aus dem Pakt für den ÖGD erweitert oder auch durch neue Systeme ersetzt werden. Einheitliche Lösungen werden dabei erst über die gesamte Laufzeit des Pakts hinweg den gewünschten Funktionsumfang abdecken. Um die unterschiedlichen Entwicklungen in den einzelnen Bundesländern im Sinne von Plattformlösungen und modular aufgebauten Systemen zu harmonisieren und perspektivisch für andere Einrichtungen nutzbar zu machen, braucht es eine gemeinsame Definition von ÖGD-spezifischen Parametern. So wird es möglich, dass Daten ohne Medienbrüche auch an anderer Stelle im ÖGD genutzt sowie auf andere Systeme übertragen werden können.

Ziele und Vorgehen

Das Ziel des Vorhabens „INTEROPERABEL“ ist es, die für den ÖGD erforderlichen Anforderungen an Schnittstellen zu bestimmen, um Datenübertragungen innerhalb und an Stellen außerhalb des ÖGD künftig digital und medienbruchfrei zu gewährleisten. Zudem sollen Standards für im ÖGD relevante Datenformate definiert werden. Langfristiges Ziel ist es, diese Vorgaben im Zuge einer Selbstverpflichtung zu verbindlichen Standards für die Programmierung von Schnittstellen für Software-Neuentwicklungen in den Bundesländern zu machen. Es sollen sowohl bestehende medizinische Datenstandards als auch bestehende Verwaltungsstandards hinsichtlich ihrer Besonderheit für den ÖGD hin überprüft und verfeinert werden. Dazu wird ein Arbeitsgremium im ersten Schritt eine Ist-Analyse anhand vorhandener Erfahrungen mit Fachanwendungen vornehmen, um im zweiten Schritt eine Beschreibung von Soll-Parametern aus funktionaler Perspektive zu erarbeiten. Dabei werden die relevanten Anspruchsgruppen kontinuierlich eingebunden. Darüber hinaus arbeiten die Projektbeteiligten eng mit dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) zusammen, das für die Planung einer neuen IT-Zielarchitektur eine „Task Force Interoperabilität“ eingesetzt hat. Die Task Force wurde vom BMG beauftragt, die Interoperabilität bei den Informationssystemen des ÖGD zu verbessern durch die Standardisierung in Übereinstimmung mit internationalen FHIR-Festlegungen. Diese Festlegungen, für sogenannte „Fast Healthcare Interoperability Resources“ sollen den Datenaustausch zwischen Softwaresystemen im Gesundheitswesen verbessern. Das Projekt „INTEROPERABEL“ erarbeitet im Rahmen der Projektumsetzung geeignete Anwendungsfälle und kommuniziert diese an die Task Force auf Bundesebene.

Mit dem Projekt sollen Verbesserungen in den folgenden Reifegraddimensionen erreicht werden:

  • Digitalisierungsstrategie
  • Prozessdigitalisierung
  • Zusammenarbeit
  • Software, Daten und Interoperabilität

Perspektiven

Die innerhalb des Projekts zu definierenden Schnittstellen zur Verknüpfung von Software-Anwendungen sowie die Definition von Standards im Bereich ÖGD-relevanter Datenformate dienen als Grundlage für zukünftige Software-Entwicklung für den ÖGD. Die Arbeitsergebnisse dienen perspektivisch einem verbesserten Zusammenwirken aller mit dem ÖGD zusammenarbeitenden Einrichtungen. Durch die Kommunikation der Projektergebnisse an entsprechende Gremien und Anspruchsgruppen aus dem Softwareentwicklungs- und IT-Dienstleistungsbereich, können diese nach Ablauf des Förderzeitraums genutzt und auch weiterentwickelt werden. Langfristig sollen so die Arbeitsabläufe vereinfacht, Übertragungsfehler verringert sowie die ÖGD-Mitarbeitenden entlastet werden. Die Beteiligung einer Mehrzahl der Bundesländer in dieser „Ein Land für alle“-Maßnahme (ELFA) sorgt dafür, dass die Erkenntnisse und Entwicklungen des Projekts gewinnbringend eingesetzt und die Digitalisierung des ÖGD in Deutschland insgesamt vorangebracht wird.


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