Im Kern zielt die Landesmaßnahme in Sachsen darauf ab, die Interoperabilität der genutzten technischen Systeme zu verbessern. Ziel ist es, die derzeit genutzten Fachanwendungen nach den Bedarfen der Anwendungen zu aktualisieren beziehungsweise neu zu entwickeln und dadurch für eine einheitliche Softwarelandschaft zu sorgen. So soll der Informationsaustausch erleichtert, Medienbrüche vermieden und die Zusammenarbeit zwischen den Institutionen des ÖGD sowie die Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern verbessert werden.
Dazu hat das Projektteam zunächst eine Bestandsaufnahme aktueller Prozessstrukturen durchgeführt und darauf aufbauend eine Digitalisierungsstrategie für die sächsischen Gesundheitsämter entwickelt. Betrachtet wird hierbei insbesondere die Softwareausstattung in Sachsen, um herauszufinden, welche Software genutzt wird, welche Anwendungen und Prozesse vereinheitlicht und standardisiert werden können und wo Schnittstellen zu verwendeten Programmen, zu Anwendungen anderer Länder oder auch zu Systemen auf Bundesebene nötig sind. So soll beispielsweise die derzeitige Fachsoftware „Octoware TN“ innerhalb einer europaweiten Ausschreibung und Auftragsvergabe dem Stand der Technik angepasst werden. Dies ist neben dezentralen Einzelmaßnahmen einer der Hauptschwerpunkte der Fördermaßnahme.
Um praktikable Anwendungen bereitzustellen, stehen die beteiligten IT-Fachkräfte in engem Austausch mit den Mitarbeitenden aller 13 Gesundheitsämter. So erarbeitet das Projektteam eine „Ist-Prozesserfahrung“ und leitet daraus künftige „Soll-Prozesse“ ab. Diese bilden die Grundlage für die Programmierung und Aktualisierung der Fachsoftware. Schließlich werden allgemeingültige Standards, Profile und Leitfäden erarbeitet und mit Interoperabilitätsvorgaben des Bundes harmonisiert, um die Zusammenarbeit der ÖGD-Behörden auf kommunaler und Landesebene zu verbessern. Darüber hinaus soll eine einfache und niedrigschwellige Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern sichergestellt werden, die beispielsweise digitale Austauschmöglichkeiten von Dokumenten und Informationen beinhaltet. Um den Weg in die alltägliche Praxis der sächsischen Gesundheitsämter zu gewährleisten, werden die Mitarbeitenden kontinuierlich in den Entwicklungsprozess eingebunden und geschult. Gleichzeitig wird ein zentrales IT-Sicherheitskonzept erstellt und umgesetzt.
Mit dem Projekt sollen Verbesserungen in den folgenden Reifegraddimensionen erreicht werden:
- Digitalisierungsstrategie
- Mitarbeitende
- Prozessdigitalisierung
- IT-Bereitstellung
- IT-Sicherheit
- Bürger*innenzentrierung
- Zusammenarbeit
- Software, Daten, Interoperabilität