Erster harmonisierter Standard für den Datenaustausch zur Trinkwasserhygiene

Aus der Zusammenarbeit verschiedener Fachleute aus öffentlichen und privaten Institutionen im Bereich Trinkwasserhygiene entstand ein SHAPTH-Datenmodell. Dieses Modell ist die entscheidende fachliche Grundlage für den künftigen Standard beim Übermitteln von Trinkwasserdaten.

Nach einem Aufruf des SHAPTH-Projekts im November 2023 kam ein Expertengremium zusammen, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern aus dem ÖGD sowie von Labor- und Wasserversorgungsunternehmen und -verbänden. Seit Anfang März 2024 ist die vorläufige Version v0.9 des SHAPTH-Datenmodells beim federführenden Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit verfügbar.

Das Datenmodell im Detail

Das Modell definiert die Formate und Regeln für die Strukturierung, Kodierung und den Austausch von Daten über die künftige SHAPTH-Schnittstelle. Die derzeitige Vorabversion beschreibt die Struktur im UML-Format, das die einzelnen Datenklassen und ihre Beziehungen zueinander darstellt. Zudem definiert eine XLS-Datei für jede einzelne Klasse die zugehörigen Attribute mitsamt ihren spezifischen Eigenschaften.

Die Publikation des Datenstandards richtet sich primär an Hersteller von Fachanwendungen der Gesundheitsämter, Wasserversorger und Laborinformationssystemen, da diese zukünftig angehalten werden sollen, über die bundeseinheitliche SHAPTH-Schnittstelle zu kommunizieren. Die frühzeitige Verfügbarkeit des Datenmodells gibt den Software-Herstellern somit die Möglichkeit, bereits zum jetzigen Zeitpunkt erste konzeptionelle Arbeiten für erforderliche technische Anpassungen anzustoßen und beispielsweise die Zuordnung von Datenfeldern auf das SHAPTH-Datenmodell zu beginnen.

Bei der veröffentlichten Version v0.9 des Datenmodells handelt es sich um einen vorläufigen, aber bereits weit fortgeschrittenen Stand. Im Laufe der nächsten Monate werden vom Projektteam regelmäßige Updates bereitgestellt. Um den für Ende September 2024 anvisierten Start der Pilotierung in ausgewählten Gesundheitsämtern und Labor- und Wasserversorgungsunternehmen zu garantieren, werden nach und nach die Überführung in das XML- bzw. XSD-Format, eine detaillierte API-Dokumentation sowie die Veröffentlichung des XÖV-Standards folgen.

Die frühzeitige Einbeziehung relevanter Anspruchsgruppen und ihrer Anforderungen ist dabei ein entscheidender Erfolgsfaktor. Hierdurch konnten die Bedürfnisse der künftigen Nutzer bereits von Anfang an umfassend berücksichtigt werden. Die schnelle Entwicklung und Bereitstellung des Datenmodells bietet beispielsweise Softwareherstellern die Möglichkeit, sich frühzeitig mit dem neuen Standard vertraut zu machen und ihre bestehenden Anwendungen entsprechend anzupassen. Dadurch wird die effektive Umsetzung von SHAPTH als einem weiteren wichtigen Beitrag zum Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst ermöglicht.

Fragen zum Projekt beantwortet der Projektkoordinator Dr. Patrick Dudler vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit unter Shapth-Projekt*Den Text zwischen den * loeschen, dies ist ein Spamschutz*@lgl.bayern.de.